3.6 Das Heft lesen

Lesen: Kurz- und langfristige Wirkungen

KURZZEITWIRKUNGEN

  • Gestörtes Kurzzeitgedächtnis
  • Schwere Angstzustände, einschließlich der Furcht, beobachtet oder verfolgt zu werden (Paranoia)
  • Äußerst seltsames Verhalten; Wahrnehmung (Sehen, Hören oder Riechen) von Dingen, die nicht vorhanden sind; Unfähigkeit, Fantasie von Realität zu unterscheiden (Psychose)
  • Panik
  • Halluzinationen
  • Verlust der Wahrnehmung der persönlichen Identität
  • Verlangsamte Reaktionszeit
  • Beschleunigter Puls (Risiko eines Herzinfarkts)
  • Erhöhtes Risiko eines Schlaganfalls
  • Probleme mit der Koordinationsfähigkeit (was sicheres Fahren oder sportliche Betätigung beeinträchtigt)
  • Sexuelle Probleme (bei Männern)
  • Bis zu sieben Mal größere Wahrscheinlichkeit, sich sexuell übertragbare Krankheiten zuzuziehen, als bei Nichtkonsumenten (bei Frauen)
    22, 32 und 33

LANGZEITWIRKUNGEN

  • Rückgang des Intelligenzquotienten (bis um 8 Punkten, wenn anhaltender Konsum bereits in der Jugend begann)
  • Schlechte schulische Leistungen und höhere Wahrscheinlichkeit, die Schule vorzeitig abzubrechen
  • Beeinträchtigung des Denkens und der Fähigkeit, zu lernen und komplizierte Aufgaben auszuführen
  • Weniger Zufriedenheit mit dem Leben
  • Abhängigkeit (etwa 9 % der Erwachsenen und 17 % derjenigen, die bereits als Teenager mit dem Rauchen begannen)
  • Potenzielle Entwicklung einer Opiatabhängigkeit
  • Probleme bei zwischenmenschlichen Beziehungen, Gewaltanwendung bei Intimpartnern
  • Antisoziales Verhalten wie etwa Diebstahl von Geld oder Lügen
  • Finanzielle Schwierigkeiten
  • Erhöhte Abhängigkeit von der Sozialhilfe
  • Größere Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden oder keine gute Arbeit zu finden.33

Ich nahm Cannabis das erste Mal nur zum Spaß, weil mein bester Freund behauptete, ich würde mich nicht trauen, einen Joint zu rauchen und dazu ein Bier zu trinken. Damals war ich 14 Jahre alt. Sieben Jahre später endete ich als Süchtiger in der Gosse. Zu dem Zeitpunkt nahm ich Cannabis nicht mehr, um high zu werden, sondern um mich halbwegs normal zu fühlen.

Langsam entwickelte ich negative Gefühle über mich selbst und zweifelte an meinen Fähigkeiten. Ich hasste meine Paranoia [Argwohn, Misstrauen oder Angst vor anderen Menschen]. Ständig habe ich mir über die Schulter gesehen, es war schrecklich. Besonders schlimm war, dass ich meinen Freunden nicht vertrauen konnte. Ich wurde so paranoid, dass ich es am Ende geschafft habe, sie alle zu vertreiben. Dann stand ich ganz allein da. Ich wachte morgens auf, rauchte einen Joint und machte so den ganzen Tag lang weiter.“ – Paul