EIN SCHULSICHERHEITSBEAMTER ERKLÄRT, „WIE MAN ES MACHT“

Dem Schulsicherheitsbeamten Joe Comegna stehen nur wenige wertvolle Stunden mit den Schülern zur Verfügung, um sie von Drogen fernzuhalten. Hier erzählt er, wie er das tut.

Der Polizist Joe Comegna liebt es, Kindern vermitteln zu können, was sie für die Zukunft benötigen. Er leitet auch eine Pfadfindergruppe und unterrichtet Lacrosse.

Jeder in meiner Familie ist Polizeibeamter von Beruf – meine beiden jüngeren Brüder, mein Vater und mein Onkel. Ich wollte meiner Gemeinde dienen; ich wollte den Menschen helfen“, sagte Joe Comegna zu Beginn unseres Interviews mit ihm. Er ist ein Schulsicherheitsbeamter (in den USA „SRO“ genannt, kurz für „School Resource Officer“) der Polizeidienststelle des Bezirks von Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. Er ist ein vereidigter Polizeibeamter, dem die Schaffung einer sicheren Lernumgebung für Kinder in Schulen anvertraut ist, was auch Drogenaufklärung mit einschließt. Hunderte von SROs in den USA und anderen Ländern verwenden das „Fakten über Drogen“-Programm für die Drogenaufklärung.

Aber SROs haben oft nur eine beschränkte Menge Zeit, da Lehrer mit ihrem ohnehin vollen Pensum nur wenig Zeit ihrer Schüler zur Verfügung stellen können.

Wie schafft er es also? Comegna ist pfiffig. „Weil ich weiß, dass sie eine Unterrichtseinheit über Drogen im Gesundheitsunterricht haben, tat ich mich mit dem Lehrer zusammen“, sagt Comegna. „Ich ging hin und sagte ihm: ,Schauen Sie, das ist wahrscheinlich der logischste Platz, um die Drogenaufklärung unterzubringen.‘“ Der Gesundheitsunterricht-Lehrer teilte ihm daraufhin zwei 90-minütige Unterrichtsstunden zu. Das hört sich vielleicht nach einer Menge Zeit an, aber das ist es nicht, wenn man versucht, den 19-stündigen Fakten-über-Drogen-Lehrplan zu vermitteln, ohne etwas Wesentliches auszulassen.

„Ich hatte also diese 180 Minuten und das erste Jahr überwältigte ich mich gewissermaßen selbst im Versuch, das ganze Programm hinzubekommen. Ich schaffte es ganz einfach nicht.“

Er beschloss also, so vorzugehen, „wie ein Lehrer vorgehen würde“, indem er das Programm auf das reduzierte, was für die Schüler, die er unterrichtete, von größter Bedeutung war. Er fand heraus, welche Drogen an dieser Schule am leichtesten erhältlich waren. Er hätte wohl mit Marihuana und Alkohol begonnen, doch änderte er das nach den Umfragen und begann mit rezeptpflichtigen Medikamenten, Opiaten und Heroin und kam erst dann zurück auf Marihuana, Alkohol und synthetische Drogen.

„Ich ändere das jedes Jahr, um mit den aktuellen Trends in unserer Gemeinde auf dem Laufenden zu bleiben. Es ist ein weit gestecktes Programm.“

Er stützt sich stark auf die Social Spots der Reihe „Sie sagten – Es war eine Lüge“ und die Dokumentation Wirkliche Menschen, wirkliche Geschehnisse.

„Ich zeige gerne die Social Spots, denn viele von ihnen beinhalten den Schock-Faktor, insbesondere diejenigen über Legal Highs“, sagt er. Und zum Dokumentarfilm sagt er: „Die Kinder von heute wollen nicht, dass irgendein Typ vor ihnen steht und 90 Minuten lang redet. Die DVDs ersparen ihnen das und vermitteln ihnen einen Blick in die wirkliche Welt.“

Er beginnt seine Präsentationen, indem er die „Einführung“ des Dokumentarfilms zeigt, gefolgt von den zwei Spots: „Ein Hit“ und „Nur einmal“. Er teilt den Schülern dann mit, was er als Polizeibeamter bezüglich Drogen auf der Straße gesehen hat: „Es geht nur ums Geld. Typen, die Drogen verkaufen, scheren sich um nichts. Ihr werdet das in diesem Video hören. Passt einfach auf und lernt etwas.“

„Das ist das Gute daran, mit Kindern zu arbeiten: Man kann den Verlauf – man kann den Verlauf des Lebens dieses Menschen verändern.“

Er stürzt sich dann auf die vorherrschende Droge, spielt den Spot für Opiate („Schmerzmittel“) und den entsprechenden Abschnitt des Dokumentarfilms und teilt seine eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet mit. Dann beantwortet er die Fragen der Schüler.

Er fährt gemäß diesem Muster fort und nimmt eine Droge nach der anderen durch. „In diesen 180 Minuten schaffe ich es gewöhnlich, fünf oder sechs der Segmente und den damit einhergehenden Social Spots durchzuziehen. Jedes Mal, wenn ich das tue, sind es also 7 oder 8 Videos.

„Es ist großartig, den Kindern vermitteln zu können, was sie für ihre Zukunft benötigen. Als Polizist hat man es in der Regel mit Menschen am Ende des Spiels zu tun. Aber bei Kindern kann man ganz am Anfang beginnen.

Wenn ich die Umfragen sehe, die sie nach dem Unterricht ausfüllen, bin ich immer erstaunt zu sehen, wie aufmerksam sie dem Unterricht gefolgt sind. Einige von ihnen füllen die ganze Umfrage aus und dann schreiben sie auch noch auf die Ränder und oben auf das Blatt. Das ist das Gute daran, mit Kindern zu arbeiten. Man verändert den Verlauf – man verändert den Verlauf des Lebens dieses Menschen.“


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