3.5 Das Heft lesen

Lesen: Kann ich von Ecstasy abhängig werden?

KANN ICH VON ECSTASY ABHÄNGIG WERDEN?

Macht Ecstasy abhängig? Viele meinen ja. Doch selbst, wenn jemand nicht abhängig wird, gibt es vier sehr reale Gefahren:

GEFAHR Nr. 1: Je nach Land variieren die Inhaltsstoffe von Ecstasy-Pillen erheblich. Reines MDMA, das für sich gesehen bereits pures Gift ist, ist nicht der Regelfall. Oft schluckt ein Ecstasy-User eine Kombination von verschiedenen Drogen und Giftstoffen.

GEFAHR Nr. 2: Man benötigt zunehmend größere Dosen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Konsumenten berichten immer wieder, dass Ecstasy bereits nach der ersten Dosis eine deutlich geringere Wirkung hat. Und wenn User mehr von der Droge nehmen, nehmen auch die negativen Wirkungen zu.

Da die erwünschte Wirkung der Droge nachlässt, probieren Leute häufig andere Drogen aus, die noch gefährlicher sind.

GEFAHR Nr. 3: Der Konsument hat manchmal auch das Gefühl, dass er andere Drogen, wie zum Beispiel Heroin oder Kokain, nehmen muss, um mit dem mentalen und körperlichen Schmerz zurechtzukommen, der einem Ecstasy-High gewöhnlich folgt. In den USA nehmen 92 % der Ecstasy-User auch andere, „härtere“ Drogen.

GEFAHR Nr. 4: Die falsche Vorstellung, man könne sich nur noch „auf Pille“ gut fühlen, führt zu immer häufigerem Konsum, auch außerhalb der Rave-, Party- und Techno-Szene. Wie bei anderen stimulierenden Drogen auch nehmen Leute Ecstasy ungeachtet der unangenehmen Nebenwirkungen weiterhin ein.

„Ich höre oft, wie Leute über Ecstasy als einer harmlosen Spaß-und Freizeitdroge sprechen. Jedes Mal denke ich: ‚Wenn die wüssten.‘

In fünf Monaten verwandelte ich mich von einem einigermaßen verantwortungsvollen Menschen, der seinen Träumen nachging, zu jemandem, der sich um überhaupt nichts mehr kümmerte. Je größer das High war, desto tiefer sank ich dann in einen dunklen, einsamen Ort hinunter. Wenn ich schlief, hatte ich Albträume und zitterte und fröstelte am ganzen Körper. Ich hatte eine käsige Haut, in meinem Kopf pochte es und ich begann mich paranoid zu fühlen. Ich ignorierte all das und machte mir vor, es sei normal – bis zu der Nacht, in der ich dachte, dass ich sterben würde.

Ecstasy nahm mir meine Stärke, meine Motivation, meine Träume, meine Freunde, meine Wohnung, mein Geld und vor allem den klaren Verstand. Jetzt mache ich mir jeden Tag Sorgen um meine Zukunft und meine Gesundheit. Es liegen noch viele Berge vor mir, aber ich plane, sie alle zu bezwingen, weil ich letztlich zu den Glückspilzen gehöre.“ – Lynn